Mittlerer sechsstelliger Wachstumskredit für digitale Wartungsplanung

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13.03.2024
Inventsys-Wartungsplanung

Das SaaS-Startup Inventsys ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Seine Wartungssoftware kommt bei Stadtwerken, Wasserversorgern und Energiedienstleistern zum Einsatz. Jetzt weiten die Zürcher ihre Lösung auf Gemeinden und Städte beziehungsweise deren Werkhöfe aus. Ein nicht verwässernder Wachstumskredit der UBS läutet zudem die Scale-up-Phase von Inventsys ein.

Anlagen der öffentlichen Infrastruktur wie etwa Wasserpump-Stationen oder Strom-Trafos müssen regelmässig kontrolliert und gewartet werden. Das Life-Cycle-Management von Anlagen im Bereich Trinkwasser und Strom ist sehr stark reguliert und untersteht kantonalen Inspektoren. Bei Missachtung von Vorschriften oder in Schadensfällen aufgrund vernachlässigter Instandhaltung drohen den Verantwortlichen heute deutlich stärkere Sanktionen als noch vor einigen Jahrzehnten. Damit man der Sorgfaltspflicht nachkommen kann, braucht es einen Überblick über die aktuell anstehenden Wartungen und ein gutes Reporting bei Schäden und deren Behebung. Dafür kommen heute zumeist noch viele «Zettel» zum Einsatz: Ausgedruckte Pläne oder Excel-Listen, Verordnungen und Reglemente in kiloschweren Ordnern sowie handschriftliche Notizen.

«Wir wollen dieser Papierflut ein Ende machen und Instandhaltungsverantwortliche unabhängig von deren Einsatzbereichen ein digitales, praktisches Tool zu Hand geben», erklärt Martin Morawetz. Er hat 2018 zusammen mit Henrique Haas Inventsys gegründet und eine Software auf den Markt gebracht, welche die Wartungsplanung und -Übersicht digitalisiert. Das spart nicht nur Papier sondern auch einiges an Kilometern: «Der Weg von einem Ort ins Büro und zurück aufs Feld kann man sich nun schenken, da man alle Unterlagen via Tablet oder Notebook immer dabei hat», so Morawetz. Der erste Investor von Inventsys ging gleich selbst mit den Anwendern «aufs Feld» um zu sehen, ob das Tool in der Praxis etwas taugt und gerne genutzt wird. Ebenso wie die Nutzer war im Anschluss auch der Investor eines Family Offices überzeugt.

Vergangenes Jahr 60 neue Kunden gewonnen 

Mittlerweile nutzen über 200  Kunden die Software für die digitale Wartungsplanung und -Abwicklung. Allein 2023 zählt das Startup gegen 60 Neukunden wie Fernwärmenetz-Betreiber oder kommunale Trinkwasserversorger. «Viele davon kommen durch Weiterempfehlungen zu uns», so Morawetz. Unter den neusten Kunden sind bereits auch sechs Gemeinden, welche die SaaS-Lösung für ihre Werkhof-Mitarbeitenden eingeführt hat. «Auch kommunale Infrastruktur vom Zebrastreifen bis zum Sportanlagen muss regelmässig gewartet werden, davon sind viele -Elemente ebenfalls klar reglementiert», erklärt Morawetz. Das Startup hat zu Beginn dieses Jahres seine Strategie neu ausgerichtet und die Software um spezifische Wartungs-Checklisten und Vorgaben für Gemeinde-Tiefbau-, Liegenschaftsämter und Werkhöfe erweitert. Inventsys rechnet in einem ersten Schritt mit bis zu 80 neuen Kunden für dieses Jahr.

Nun hat das Scale-up Inventsys einen nicht verwässernden Wachstumskredit der UBS erhalten. «Dieser Kredit im mittleren sechsstelligen Bereich ist ein wichtiger Beitrag für uns und zugleich eine Auszeichnung mit Signalwirkung», sagt Mitgründer Morawetz. Etwa hinsichtlich einer künftigen Finanzierungsrunde. Doch vorerst ist das 23-köpfige Team voll und ganz darauf fokussiert, bei der neuen Kundengruppe Fuss zu fassen. Und es kommen bereits vereinzelt grössere Kunden hinzu, die ihre bestehende kompliziertere Lösung an den Nagel hängen. Noch gibt es auch für die einfach das SaaS-Produkt von Inventsys ab Stange. «Das kommt dann aber bei den Wartungsverantwortlichen aber auch wirklich zum Einsatz», so Morawetz.

(Fabienne Roos)

Bild: ZVG

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