Ein Ja und zwei Nein

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Sophie Küsterling

26.06.2019
Vatorex

Gestern wurde die zweitletzte Folge der ersten Staffel von «Die Höhle der Löwen» ausgestrahlt. Drei Startups konnten die Löwen von ihrer Geschäftsidee überzeugen, insgesamt waren die Löwen bereit insgesamt mehr als eine Million Franken zu investieren. Heute steht noch ein Deal.

Die Gründershow «Die Höhle der Löwen» bietet nicht nur Unterhaltung, sondern bringt auch Transparenz in den oft stillschweigend ablaufenden Finanzierungsprozess von Startups. Obwohl in der gestrigen Folge drei Startups Investitionszusagen erhielten, steht heute noch ein Deal. Die Absagen kamen nicht von den Investoren, sondern von den Gründern.

Das erste Startup, das in der Folge von gestern eine Investitionszusage von den fünf «Löwen» Tobias Reichmuth, Bettina Hein, Anja Graf, Roland Brack und Jürg Marquard erhielt, ist Jicki Sprachapp. Die drei Co-Gründer Helge Straube, Christoph Munz und Stefan Graf lehnten das Angebot von 280‘000 Franken für 25 Prozent in der Sendung ab. Ihnen war der Anteil, den die «Löwen» wollten im Hinblick auf weitere Finanzierungsrunden zu gross.

Strategische Partnerschaft gesucht

Ebenfalls einen Deal erhielt das Ostschweizer Startup TwistOut, das einen Rohrreinigungsstab aus Buchenholz herstellt und vertreibt. Mit dem unbehandelten Holzstab lassen sich Haare oder andere Rückstände in Abflussrohren wie in der Badewanne oder dem Waschbecken einfach herausziehen. Der Stab wiederum lässt sich nach Gebrauch auf dem Kompost entsorgen.

Tobias Reichmuth, Bettina Hein, Roland Brack und Jürg Marquard waren bereit, insgesamt 250‘000 Franken für 18 Prozent in TwistOut zu investieren. Nach Drehschluss platzte der Deal jedoch. Der Gründerin Jutta Jertrum ging es in erster Linie darum, eine nachhaltige und strategische Partnerschaft einzugehen, um weiter wachsen zu können. «Während den Vertragsverhandlungen habe ich mich dazu entschieden, diesem, für mich sehr wichtigen, Schritt noch etwas Zeit einzuräumen. Ich schätze das entgegengebrachte Vertrauen der Löwen sehr», erklärt Jertrum auf Anfrage.

Anders als viele Hightech-Startups kann TwistOut schon Umsätze in verschiedenen europäischen Ländern verbuchen. «Neben der Schweiz, Deutschland und Österreich erhält man TwistOut auch schon in den Niederlanden und Belgien. In Deutschland sind wir besonders gut vertreten, dort findet man uns mitunter in allen dm Fillialen, was mich sehr stolz macht », so Jertrum. Ziel der ehemaligen Geschäftsführerin des Schloss Rapperswil ist es, den Rohrreinigungsstab in Zukunft auch der Hotellerie zu verkaufen.

Geld gegen das Bienensterben

Das dritte Startup, das sich Kapital sichern konnte, ist Vatorex. Das Zürcher Startup hat der Varroamilbe den Kampf angesagt. Denn pro Jahr geht jedes fünfte Bienenvolk in Europa und Nordamerika wegen der Milbe, die sich in den Waben einnistet und die Larven befällt, ein. Mit dem Heizsystem von Vatorex werden die Bienenwaben von innen gewärmt und die Varroamilben ohne Säure oder Chemie getötet.

Dass die beiden Gründer – Vater und Sohn – Willi und Pascal Brunner sich mit ihrem Produkt gegen das Bienensterben einsetzen, sagte den Investoren zu. Alle fünf «Löwen» entschieden sich, insgesamt 500‘000 Franken für 15 Prozent in Vatorex zu investieren. Und: «Der Deal steht unverändert», bestätigt CEO Pascal Brunner. In den kommenden Monaten will sich das Startup auf die Produktentwicklung sowie die Serienproduktion konzentrieren. Auch wichtige Schritte zur internationalen Expansion würden gemacht werden, so Brunner.


(Bild: TV 24 "Die Höhle der Löwen" - Jutta Jertrum von TwistOut)

(Titelbild: TV24 "Die Höhle der Löwen" - Pascal und Willi Brunner von Vatorex)

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